Der Muttermund (Cervix uteri) ist die Verbindung zwischen Scheide und Gebärmutter und er verändert sich im Laufe deines Zyklus spürbar. Genau das kannst du nutzen: Wer versteht, wie sich Lage, Festigkeit und Öffnung verändern, kann Signale des Körpers leichter einordnen – vom Periodenalltag bis Kinderwunsch.
Wir nehmen dich Schritt für Schritt mit!
Muttermund – was ist das eigentlich?
Der Gebärmutterhals endet zur Vagina hin im äußeren Muttermund. Richtung Gebärmutter liegt der innere Muttermund; und dazwischen verläuft der Zervikalkanal. Für die Alltagspraxis relevant ist vor allem der äußere Muttermund – er lässt sich mit etwas Übung ertasten und spiegelt, zusammen mit dem Zervixschleim, deinen Zyklusstatus wider.
So verändert sich dein Muttermund im Zyklus
Dein Zyklus ist kein Schalter, sondern ein sanfter Übergang. Veränderungen passieren fließend und individuell. Vergleiche deshalb nur dich mit dir selbst – jeder Zyklus ist einzigartig.
Nach der Periode: tief und fest
Der Muttermund steht eher tief, fühlt sich fester an und ist eher geschlossen. Zervixschleim ist oft wenig oder dicklich.
Richtung Eisprung: hoch, weich, geöffnet
Dein Körper bereitet den Weg: Der Muttermund wandert höher, wirkt weicher und öffnet sich etwas. Oft lässt er sich schwieriger ertasten. Der Zervixschleim wird dehnbar/dünnflüssig – ein Zeichen hoher Fruchtbarkeit.
Nach dem Eisprung: wieder tiefer und fester
Der Muttermund senkt sich wieder, wird fester und schließt sich zunehmend. Der Schleim wird zäher und kann einen schützenden Pfropf bilden.
Muttermund in Schwangerschaft & Geburt
In der Schwangerschaft bleibt der Muttermund fest verschlossen und schützt; unter der Geburt öffnet er sich unter Wehen schrittweise – das nur der Vollständigkeit halber.
Muttermund ertasten – sicher & sanft
Du musst deinen Muttermund nicht ertasten. Wenn du es möchtest, gilt: behutsam, sauber, regelmäßig – und ohne Druck.
- Hygiene zuerst: Hände waschen, kurze Nägel.
- Gleiche Bedingungen: Möglichst täglich zur gleichen Tageszeit, in der gleichen Position (viele wählen die Hocke) und mit denselben Fingern.
- So fühlt es sich an: Häufiger Vergleich:
- Fest ≈ Nasenspitze / Knorpel
- Weich ≈ Unterlippe / Ohrläppchen
- In der Mitte spürst du eine kleine Vertiefung (die Öffnung).
- Einordnen im Verlauf: Notiere nach der Periode deine ‚Baseline‘ (tief/fest/geschlossen) und beobachte, wie er Richtung Eisprung höher/weicher/geöffneter wird und danach wieder absteigt und fester wird.
- Bleib sanft: kein Drücken, kein Suchen um jeden Preis. An manchen Tagen ist der Muttermund schlicht schwerer erreichbar – das ist normal.
Warum dir dieses Wissen hilft
Indem du die Veränderungen deines Muttermunds kennst, kannst du Symptome und dein Energielevel besser einordnen – zum Beispiel, warum du dich um den Eisprung anders fühlst. Dieses Wissen unterstützt dich dabei, Routinen von Bewegung bis Selbstfürsorge zyklusfreundlich zu gestalten und Veränderungen bewusst zu nutzen. Wer einen Kinderwunsch hat oder natürlich verhüten möchte, kann die Signale zusätzlich als Orientierung verstehen – immer im Zusammenspiel mit den Gesamtsignalen des Körpers.
Wichtig dabei: Körperwissen kann empowern, es ist aber niemals Pflicht. Wenn dich das Ertasten stresst, lass es. Und falls Schmerzen, ungewöhnliche Blutungen oder ein Gefühl auftreten, dass etwas nicht stimmt, ist es sinnvoll, das medizinisch abzuklären. Am Ende kennst du deinen Körper selbst am besten und deine Intuition zählt.